Impingement-Syndrom an der Schulter

von Feb 5, 2023Physio, Reha

Die Komplexität des Problems hat damit zu tun, dass die Schulterpfanne und der Kopf des Oberarmes sich in einem bestimmten Verhältnis zueinander bewegen müssen.

Was ist ein Impingement-Syndrom an der Schulter und was kann man tun?

Als Impingement-Syndrom (engl. to impinge = auftreffen auf/zusammenstoßen) bezeichnet man eine Enge im Schultergelenk bei der Sehnen und/oder Schleimbeutel im Schultergelenk eingeklemmt werden.

Symptome dafür sind Schmerzen, die nachts und bei Bewegungen des Arms z.B. gegen die Schwerkraft oder gegen Widerstand auftreten, und Bewegungseinschränkungen. Das Schultergelenk besteht aus der Gelenkpfanne am Schulterblatt und dem Kopf des Oberarms. Darüber befindet sich die äußere knöcherne Begrenzung des Schulterblattes, das so genannte Schulterdach. Eine Besonderheit des Schultergelenks ist, dass die Gelenkpfanne im Vergleich zum Kopf sehr klein ist. Bei Bewegungen des Oberarms muss die Pfanne sich daher mitbewegen.

Engpass zwischen Schulterdach und Oberarmkopf

Bei einer Bewegung des Armes muss der Gelenkkopf unter das Schulterdach gleiten. Damit das gut funktioniert, müssen vier Muskeln um das Schultergelenk den Kopf immer in der Pfannenmitte zentrieren. Wird der Oberarmkopf nicht in der Pfannenmitte gehalten und der Kopf rollt zu weit nach oben, kommt es zu einem Engpass zwischen Schulterdach und Oberarmkopf. Dabei wird eine Sehne und/oder ein Schleimbeutel zwischen Oberarm und Schulterdach eingequetscht. Wiederholt sich dies zum Beispiel bei häufigen Überkopfbewegungen, entsteht eine Reizung und Verdickung der Strukturen. Dadurch wird es noch enger unter dem Schulterdach und eine Einklemmung noch wahrscheinlicher.

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Schulterblattposition und -bewegung verbessern

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Brustmuskulatur kräftigen

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Aktivierung der Muskulatur

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Steigerung der Belastbarkeit

Die Komplexität des Problems hat damit zu tun, dass die Schulterpfanne und der Kopf des Oberarmes sich in einem bestimmten Verhältnis zueinander bewegen müssen.

Das heißt das Schulterblatt ist für das Timing und damit das Entstehen dieser Einklemmung sehr häufig mitverantwortlich.

Behandlung der Schulter

In der ersten Phase der Therapie geht es darum, die Entzündung in der Schulter medikamentös, z.B. durch Spritzen des Arztes oder Tabletten, zu bekämpfen.

In der Physiotherapie gilt es, die Schulterblattposition und -bewegung zu korrigieren und zu verbessern. Durch Weichteiltechniken mobilisieren wir die Brustmuskulatur und kräftigen gleichzeitig deren Gegenspieler. Die vier Muskeln, die den Schulterkopf zentrieren, müssen gegebenenfalls behandelt und in verschiedenen Winkeln trainiert werden. Wenn alle oben genannten Therapieschritte erfolglos waren, gibt es die Möglichkeit einer operativen Therapie. Diese besteht darin beispielsweise vom Schulterdach Knochen abzutragen, um darunter mehr Platz zu schaffen. Ein konservativer Therapieversuch vor einer möglichen Operation ist immer sinnvoll, weil dieser die Erfolgsaussicht des ärztlichen Eingriffs deutlich erhöht.

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